Vor einigen Jahren konntet ihr einfach ein paar Keywords auf eurer Webseite einbauen und eine Handvoll Backlinks ohne große Autorität sammeln und schon seid ihr in den Top-Ergebnissen der Suchmaschinen gelandet. Leider ist das heute nicht mehr so. Unzählige Konkurrenten und immer mehr Input erschweren es eine gute Platzierung zu ergattern. Wer dagegen ankämpfen möchte, kommt nicht ohne technische SEO aus.
Suchmaschinen gehen nach einem bestimmten Algorithmus vor, wenn sie das Netz nach passenden Suchergebnissen durchsuchen. Leider weiß niemand exakt, worauf es bei Google und Co genau ankommt.
Manche Hypothesen wurden mittlerweile bestätigt. Bei anderen tappen wir weiter im Dunklen. Außerdem werden ständig Anpassungen betrieben. Dass die Algorithmen der Suchmaschinen mit dem Wachstum des World Wide Web immer komplexer geworden sind, ist aber nur logisch. Schließlich gibt es jeden Tag mehr Daten zu verarbeiten.
Die Algorithmen allein entscheiden, wo eure Webseite in einer Suche landet. Wie ihr daran arbeiten könnt, einen Sprung nach oben ins Ranking zu machen, erklären wir euch in diesem Beitrag.
Was ist technische SEO?
Die Suchmaschinenoptimierung besteht aus einigen Unterkategorien. Am bekanntesten sind wohl die OnPage-Optimierung die OffPage-Optimierung und das Keywording.
Während all diese Punkte wichtig sind, spielt die technische SEO eine übergeordnete Rolle. Schließlich hilft es euch nicht, eine perfekt strukturierte Website mit spannenden Inhalten zu haben, wenn diese nicht von den Suchmaschinen gefunden wird. Und genau dafür ist die technische SEO zuständig.
Sie sorgt dafür, dass Suchmaschinen ohne Probleme auf eure Website zugreifen und sie crawlen können. Dieser Prozess ist notwendig, damit eure Seite im Ranking auftaucht.
Warum ist technische SEO wichtig?
Die technische SEO ist so wichtig, weil ohne sie, die mühsam erarbeiteten Inhalte eurer Webseite nicht von den Suchmaschinen gefunden werden. Mithilfe einer technischen Optimierung könnt ihr sicherstellen, dass Google, Bing und Co euren Seiten regelmäßig Beachtung schenken.
Nur, wenn Seiten überhaupt gecrawlt werden, können gute Rankings erreicht und somit mehr organische Reichweite generiert werden. Seht die technische SEO als absolute Grundvoraussetzung, um euren Content für die Massen zugängig zu machen.
Neben dem Crawlen ist eine einwandfreie technische SEO dafür zuständig, dass sich die Besucher eurer Webseite wohlfühlen. Eine gute User Experience ist wichtig, damit ihr eure Produkte und Dienstleistungen positiv beworben werden und damit die Suchmaschinen positive Nutzersignale in ihren Rankings verarbeiten können. User Experience und Crawling gehen Hand in Hand.
Was gehört zur technischen SEO?
Viele Bereiche gehören zur technischen SEO. Sie alle tragen letztendlich dazu bei, Suchmaschinen durch eure Webseiten crawlen zu lassen. Hier sind die wichtigsten Aspekte der technischen SEO für euch zusammengefasst:
- Euer Quellcode
- Die Sicherheit eurer User im Netz
- Ladegeschwindigkeiten eurer Seiten
- Rendering
- Probleme und Fehler
Wie genau ihr eure technische SEO in Anbetracht all dieser Aspekte am besten optimiert, haben wir Schritt für Schritt für euch im nächsten Abschnitt beschrieben!
Technische SEO Schritt für Schritt verbessern
Um eure technische SEO zu verbessern, solltet ihr einem Plan folgen. Wie so oft ist es nämlich auch hier nicht anders: Viele kleine Tricks schaffen einen großen Effekt.
Schritt 1: URL-Strukturen & Canonical URLs
Der Uniform Resource Locator, oder kurz URL, ist nichts anderes als eure Internetadresse. Warum ist diese aber wichtig für eure Suchmaschinenoptimierung? Ganz einfach: Die URL-Strukturen eurer Webseite mit all ihren Unterseiten werden von den gängigen Suchmaschinen gecrawlt, wenn eine Anfrage abgesendet wurde.
Besonders aussagekräftige Strukturen mit passenden Keywords helfen euch im Ranking weit oben zu landen. Suchmaschinen können direkt zuordnen, dass ihr eine passende Antwort liefert und eure Seite weiter nach anderen Merkmalen untersuchen.
Es ist überaus sinnvoll Canonical URLs zu nutzen. Diese geben euch die Chance mit Suchmaschinen zu kommunizieren und ihnen eine wichtige Mitteilung zu geben. In eurem HTML-Dokument könnt ihr nämlich eure Originalressource angeben. Das ist vor allem praktisch, wenn ihr Inhalte mehrmals verwendet. Beispielsweise passiert dies, wenn eure Webseite unter verschiedenen Endungen wie .de, .com und .net zu finden ist.
Schritt 2: Die Struktur eurer Webseite
Die Struktur eurer Website ist ein wichtiger Anhaltspunkt für Suchmaschinen. Versucht es also nicht nur Menschen möglichst einfach zu machen, sich auf eurer Seite zu orientieren. Eine gute Hilfestellung bietet ein sogenanntes Breadcrumb-Menü.
Dieses zeigt euren Usern und den Suchmaschinen genau an, wie ihr auf eine Seite gekommen seid. Nehmen wir die Webseite von Garden + Home24 als Beispiel. Der Brotkrümelpfad würde euch genau die Steps anzeigen, die ihr von der Homepage gegangen seid, um dort zu landen, wo ihr euch befindet. Das kann in etwa so aussehen:
Besonders beliebt ist diese Navigation übrigens im Einkaufskorb von Online-Shops. Die User erhalten so einen guten Überblick über die verschiedenen Schritte bis zum Checkout und können zwischen ihnen hin und her springen. Dazu zählen in diesem Fall zum Beispiel der Einkaufskorb, die Lieferadresse und die Zahlungsdetails. Auch in Online-Shops sind Breadcrumb-Menüs extrem sinnvoll.
Schritt 3: SSL-Zertifikat
Die Sicherheit eurer Webseite ist wichtig. Nicht nur für eure potenziellen Kunden, sondern auch für die Suchmaschinen. Jede Seite sollte heute über ein SSL-Zertifikat verfügen.
Besonders, wenn ihr mit sensiblen Daten zu tun habt, kommt ihr nicht darum herum. Die Daten der Nutzer von Online-Shops, Foren und andere Seiten mit einem Login-Bereich werden dank des SSL-Zertifikats geschützt.
Schritt 4: Mobile First
Immer mehr Internetbesuche finden vom Handy aus statt. Kein Wunder, dass eine gute mobile Umsetzung einer Webseite immer mehr an Bedeutung gewinnt. Es ist sogar vor einiger Zeit dazu gekommen, dass Google Webseiten nur noch nach der mobilen Version rankt.
Für euch und euer Unternehmen bedeutet das ganz einfach, dass ihr eure Webseite so optimieren müsst, dass sie auch auf kleinen Screens funktioniert. Ohne fehlerfreies Surferlebnis verliert ihr nicht nur in den Google Rankings, sondern auch bei den Usern. Niemand, der erst einmal an Content ran zoomen muss, um Texte und Bilder zu erkennen, bleibt lange auf eurer Webseite. Egal wie gut euer Content auch ist. Menschen sind ungeduldig!
Schritt 5: Pagespeed verbessern
Nicht nur Menschen sind ungeduldig, das gilt auch für Crawler von Suchmaschinen. Lädt eure Webseite zu langsam, verliert ihr im Ranking und bei den Usern. Das gute ist: Mit ein paar einfachen Tricks könnt ihr eure Ladegeschwindigkeit schnell verbessern.
Schaut euch zum Beispiel eure Bilder und Grafiken an. Oft lässt sich einiges an Speicherplatz sparen, wenn die Dateien verkleinert werden. Natürlich nur solange die Qualität weiterhin ausreichend bleibt. Vermeidet zusätzlich Bad Requests und versucht euren Code so schlank wie möglich zu halten.
Damit eure User mobil schneller eure Webseite aufrufen können, könnt ihr sogenannte Accelerated Mobile Pages, oder kurz AMP, nutzen. Dieser Service von Google erlaubt es euch, eine abgespeckte Version eurer regulären HTML-Version darzustellen. Diese wird von Google gespeichert und euren Usern über einen speziellen Cache zum Gebrauch erzeugt.
Laut Google haben die AMP keinen direkten Vorteil gegenüber einer optimierten mobilen Version eurer Website. Jedoch solltet ihr bedenken, dass geringere Ladezeiten eure User dazu bringen könnten, länger auf eurer Seite zu verweilen. Somit hättet ihr indirekt einen Grund für ein besseres Ranking erschaffen.
Schritt 6: 404-Seiten optimieren
Natürlich sollten 404-Seiten im besten Fall gar nicht erst auftreten. Falls ihr nicht darum herumkommt, solltet ihr diese zumindest optimieren. Schaut, dass sie inhaltlich und optisch zu eurer Seite passen und euren Usern direkt anzeigen, warum sie dort gelandet sind.
Ihr solltet möglichst genau definieren, was der Fehler ist und euren Besuchern die Chance geben auf eine andere Seite zu springen.
Schritt 7: robots.txt
Eure robots.txt zu kontrollieren ist schnell getan. Oft müsst ihr nicht einmal aktiv werden. Die Wichtigkeit dieses Schrittes solltet ihr dennoch nicht unterschätzen. Schließlich teilt diese Textdatei Suchmaschinen mit, welche Seiten von ihnen gecrawlt werden dürfen.
Schaut, ob eure Datei Crawlern erlaubt tätig zu werden und ändert dies bei Bedarf. Ohne verhindert ihr ein Ranking in den SERPs.
Schritt 8: XML-Sitemap & Crawl Budget
Eine XML-Sitemap gehört zu den absoluten Grundvoraussetzungen für eure technische SEO. Sie listet alle Seiten eurer Webpräsenz nach einem logischen Schema auf, dass die Suchmaschinen einfach lesen können. Unter anderem sind in dieser Datei Veröffentlichungsdaten und Aktualisierungsdaten eurer einzelnen Seiten genannt.
Google, Bing und Co nutzen die XML-Sitemap, um eure Seite besser und schneller crawlen zu können. Vor allem neuer Content kann auf diese Weise schneller gefunden werden.
Ein Crawl Budget ist die Anzahl von Seiten, die Google innerhalb einer bestimmten Zeit crawlen kann. Wenn Google also nicht genügend Budget hat, eure relevanten Seiten zu finden, können sie auch nicht ranken.
In den meisten Fällen sorgt ihr mit der sitemap.xml für genügend Ordnung. Google und Co sind schließlich sehr gut darin Wichtiges schnell zu erkennen. Für euch relevant wird das Crawl Budget nur, wenn…
- …ihr eine extrem große Webseite habt. Das ist zum Beispiel bei extrem großen E-Commerce Seiten so. Google und Co können Probleme haben alle der 10.000+ Unterseiten zu finden.
- …ihr neue Seiten zu eurer großen Webseite hinzugefügt habt. So könnt ihr sicher gehen, dass Suchmaschinen eure Webseiten schnell finden und indexieren.
- …ihr viele Weiterleitungen nutzt. Suchmaschinen brauchen Zeit, um jede einzelne zu prüfen.
Schritt 9: Duplicate Content umgehen
Der gleiche Inhalt auf zwei verschiedenen Seiten verwirrt nicht nur eure User, sondern auch Suchmaschinen. Crawler können euren Content dann nämlich nicht richtig einordnen und wissen nicht, wie sie ihn bewerten sollen.
Jedoch gibt es einen einfachen Trick dieses Problem zu umgehen: Nutzt Cononical Tags. Falls ihr schon vergessen habt, was das bedeutet, springt zurück zu Schritt 1.
Tipp: Kleinigkeiten zusätzlich optimieren
Bei der technischen Search Engine Optimization könnt ihr kaum gründlich genug vorgehen. Auch scheinbare Kleinigkeiten können eurer Seiten den letzten Push geben, den sie benötigt. Dazu gehören zum Beispiel:
Die richtige Auszeichnung von Bildern – Google, Bing und Co können mit euren Bildern nicht all zu viel anfangen. Dasselbe gilt allerdings nicht für deren Beschriftungen. Gebt all euren Bilddateien sinnvolle Namen.
Beschriftet die Alt-Tags und wenn möglich, gebt den Suchmaschinen die Chance auf eure IPTC-Metadaten Zugriff zu bekommen. Sie werden bei digitalen Kameras automatisch gespeichert und geben unter anderem an wo ein Bild aufgenommen wurde und wann.
Optimiert eure Meta-Tags – Meta Title und Meta Description sind für Suchmaschinen, aber vor allem für eure User wichtig. Idealerweise ist euer Meta Title zwischen 50 und 60 Zeichen lang. Er sollte außerdem immer euer Fokus Keywords enthalten. Die Meta Description sollte in etwa 150 Zeichen enthalten. Neben euren Keywords sollte sie Interesse bei euren Usern erzeugen.
Die Längen setzen sich aus dem Platz zusammen, der jedem Suchergebnis bei Google, Bing und Co zugeordnet wird. Benutzt ihr mehr Zeichen wird euer Text nicht vollständig angezeigt. Drei Punkte geben lediglich an, dass ihr noch mehr in euren Meta Daten zu sagen habt.
Beachtet Text-Formatierungen – wählt Überschriften mit Bedacht! Jede eurer Seiten sollte nur ein einziges Mal eine H1 aufweisen. Weitere Überschriften (H2 bis H4) solltet ihr so einteilen, dass sie Sinn ergeben. Für eure User und Suchmaschinen gleichermaßen. Nur gut strukturierter Content kann beide überzeugen. Markiert wichtige Wörter, damit sie euren Webseitenbesuchern schnell ins Auge springen.
Technische SEO Audit
Regelmäßig technische SEO Audits durchzuführen ist empfehlenswert. Das gilt besonders, wenn ihr an eurer Seite gebastelt und Inhalte geupdated habt. Das Audit hilft euch dabei herauszufinden, wo sich auf eurer Webseite Probleme und Fehler befinden, die euch im Rahmen der Sichtbarkeit einschränken.
Ihr solltet euch bei eurem technischen SEO Audit folgende Fragen stellen:
- Können Suchmaschinen unsere Seite crawlen?
- Gibt es irgendwelche OnPage-SEO-Probleme?
- Gibt es Probleme beim OffPage-SEO?
- Ist eure Webseite nutzerfreundlich? Trifft dies auf eure Desktop- und Mobilversionen zu?
- Gibt es doppelte Inhalte?
- Gibt es zu dünne Inhalte, die ihr noch ausweiten solltet?
- Habt ihr Tools eingerichtet, die es euch zulassen, eure Performance auf Dauer zu verfolgen?
Warum sind SEO-Audits wichtig?
Ein ausführliches SEO-Audit hilft euch dabei festzustellen, ob ihr Verbesserungen an eurer Webseite vornehmen solltet, um mehr Reichweite zu ergattern. Wenn technische Probleme anfallen, kann es sein, dass sich eure Verkaufschancen verringern und ihr weniger organischen Traffic erzeugt, obwohl euer Content gut ist.
Google, Bing und Co setzen eine gut funktionierende Webseite voraus, um sie an ihre Nutzer weiterzugeben. Behaltet das immer im Gedächtnis.
Welche Tools helfen bei der technischen SEO-Optimierung?
Um euer technischen SEO zu verbessern, könnt ihr auf einige Tools zurückgreifen. Die Google Search Console ist dabei wohl eins der wichtigsten Hilfsmittel. Sie hilft euch dabei die Präsenz eurer Webseite in den Google Suchergebnissen im Auge zu behalten.
Neben der Verwaltung habt ihr dank der Search Console eine einfache Möglichkeit eventuelle Fehler in eurer Internetpräsenz direkt zu erkennt. Zusammengefasst bietet euch dieses kostenlose Tool alle wichtigen Mechanismen für die Suchmaschinenoptimierung an. Mit diesem Dienst könnt ihr ein SEO Fundament schaffen, dass technisch einwandfrei ist. Außerdem hilft die Search Console euch bei der OnPage-Optimierung.
Ein weiteres Tool von Google, dass sehr beliebt ist, ist Google Analytics. Hier werden euch Informationen zu euren Besuchern angezeigt. Unter anderem erfahrt ihr, welche Seiten besucht worden sind und was eure Conversion-Werte sind.
Auch der Service Google PageSpeed ist hilfreich für euer Audit. Die Ladezeiten eurer einzelnen Seiten werden von diesem Dienst überprüft. Auf diese Weise könnt ihr schnell erkennen, wo ihr Verbesserungen vornehmen solltet. Auch der Google-Mobile-Friendly-Test ist unserer Meinung nach lohnenswert.
Neben den kostenlosen Tools von Google gibt es weitere hilfreiche Dienste, die euch helfen eure technische SEO zu optimieren. Screaming Frog ist beispielsweise ein Website-Crawler, der eure Seiten nach Fehlern und Problemen überprüft. Mit dem Tool Majestic könnt ihr die Backlinks eurer Webseite verfolgen und analysieren.
Technische SEO Checkliste
Hier sind die wichtigsten Punkte zur technischen SEO noch einmal in einer übersichtlichen Checkliste für euch zusammengefasst:
Wenn ihr euch noch für weitere SEO-Inhalte interessiert, lest gerne unseren Post „7 SEO Tipps für ein besseres Ranking bei Google“ durch.