Einen professionellen Onlineshop erstellen lassen – das klingt erstmal nach einer bequemen Lösung. Doch damit das Projekt wirklich reibungslos läuft, solltet ihr als Auftraggeber einige Dinge wissen:
Was müsst ihr liefern? Welche Systeme machen Sinn? Und mit welchen Kosten ist realistisch zu rechnen? In diesem Beitrag zeigen wir euch, worauf es bei der Zusammenarbeit mit einer Agentur ankommt – und wie ihr euren Shop optimal vorbereitet.
Wann lohnt es sich, den Onlineshop von einer Agentur erstellen zu lassen?
Nicht jeder braucht sofort eine Agentur – aber in vielen Fällen ist sie die deutlich bessere Wahl. Wenn ihr ein individuelles Design wollt, spezielle Funktionen braucht oder einfach keine Zeit habt, euch selbst durch Technik, Plugins und rechtliche Stolperfallen zu kämpfen, dann lohnt sich der Schritt zur professionellen Umsetzung durch eine Agentur.
Besonders für wachsende Unternehmen, erklärungsbedürftige Produkte oder komplexere Anforderungen ist die Expertise einer Agentur Gold wert. Ihr bekommt keine Standardlösung, sondern ein durchdachtes, skalierbares System – abgestimmt auf eure Zielgruppe, euer Geschäftsmodell und eure langfristigen Ziele.
Auch wenn euch das Know-how in Sachen UX, SEO oder Performance fehlt, ist eine Agentur sinnvoll. Denn ein Onlineshop, der zwar hübsch aussieht, aber nicht verkauft oder schlecht gefunden wird, bringt euch keinen echten Mehrwert.
Und nicht zuletzt: Eine Agentur denkt nicht nur an den Livegang – sondern auch an die Zeit danach. Weiterentwicklung, Wartung und Support sind feste Bestandteile einer langfristigen Zusammenarbeit.
Was ihr vor dem Projektstart wissen müsst
Bevor ihr eine Agentur beauftragt, euren Onlineshop zu erstellen, solltet ihr ein paar Hausaufgaben machen. Keine Sorge: Ihr müsst nicht alles im Detail durchplanen – aber je besser ihr vorbereitet seid, desto reibungsloser läuft das Projekt.
Was wollt ihr eigentlich verkaufen – und an wen?
Klingt banal, ist aber essenziell: Die Agentur muss wissen, was ihr verkauft und an wen. Handelt es sich um digitale Produkte, physische Artikel, Dienstleistungen? Verkauft ihr an Endkunden oder Geschäftskunden? Daraus ergeben sich zentrale Anforderungen an Design, Technik und Funktionen.
Was ist schon vorhanden – und was fehlt noch?
Gibt es schon ein Logo, Corporate Design oder eine Website? Habt ihr Produkttexte, Preise, Kategorien oder Produktbilder vorbereitet? Oder erwartet ihr Unterstützung beim Content? Klärt diese Punkte ehrlich – und zwar vor dem Start. Das spart allen Beteiligten Zeit und Nerven.
Welche Ziele verfolgt ihr mit dem Shop?
Wollt ihr direkt verkaufen, Leads generieren oder eure Marke stärken? Auch wenn es nur ein „kleiner Start“ ist – eine Agentur braucht ein Zielbild. Je klarer eure Vision, desto strategischer kann die technische und gestalterische Umsetzung erfolgen.
Ein gutes Agenturbriefing beginnt bei euch selbst: Je genauer ihr wisst, wo ihr steht und wo ihr hinwollt, desto besser kann euch die Agentur dorthin führen.
Diese Infos und Unterlagen müsst ihr liefern
Ein Onlineshop ist kein Selbstläufer – auch wenn ihr ihn von einer Agentur erstellen lasst. Damit das Projekt zügig starten und ohne unnötige Rückfragen umgesetzt werden kann, müsst ihr als Auftraggeber bestimmte Inhalte und Informationen beisteuern. Hier ein Überblick über das, was ihr vorbereiten solltet:
Produktdaten, Bilder & Texte
Die Agentur baut den Shop – aber was drinsteht, kommt von euch. Ihr braucht:
Produktbeschreibungen (am besten unique)
Preise, Varianten, Maße, Verfügbarkeiten
Hochwertige Produktbilder (mind. 1000 px Breite)
Kategorien & ggf. Tags oder Filterkriterien
Keine Zeit oder Lust, das selbst zu erstellen? Dann sprecht das direkt an – viele Agenturen (auch wir) übernehmen auf Wunsch die Content-Erstellung mit.
Rechtliche Dokumente: DSGVO, AGB & Impressum
Sobald ihr Produkte online verkauft, gelten rechtliche Pflichten. Dazu gehören:
Impressum nach §5 TMG
Datenschutzerklärung (DSGVO-konform)
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
Widerrufsbelehrung & Rückgabeinformationen
Tipp: Plattformen wie Impressum Generator bieten simple Templates. Gerade bei einem komplexen Shop solltet ihr diese Texte aber direkt von einem Fachanwalt prüfen lassen.
Konzept, Steuerungsinfos & Briefing
Eine gute Agentur kann nur so gut arbeiten wie das Briefing, das sie bekommt. Wichtig:
Eure Zielgruppe & Wunschkunden
Wettbewerber oder Inspirationsquellen
Designvorstellungen (Farben, Typo, Tonalität)
Wunschfunktionen (z. B. Warenkorb, Filter, Mehrsprachigkeit)
Was euch wichtig ist – und was euch egal ist
Ein kurzes PDF oder eine E-Mail reicht oft schon, um Missverständnisse zu vermeiden und effizient zu starten. Bei uns NINJAPIRATEN gehen wir alle diese Punkte zu Beginn des Projektes mit euch durch.
Je besser eure Unterlagen, desto schneller der Fortschritt. Schickt eurer Agentur lieber zu viel als zu wenig – im Zweifel kann sie filtern, was gebraucht wird.
Shopsysteme: Welche Lösung empfiehlt die Agentur – und warum?
Eines vorweg: Es gibt nicht das eine Shopsystem, das für alle passt. Welche Lösung sinnvoll ist, hängt stark von eurem Businessmodell, dem Funktionsumfang und eurem Budget ab. Gute Agenturen beraten euch nicht nur technisch, sondern helfen auch bei der strategischen Entscheidung – und setzen dann genau das System um, das zu euch passt.
WooCommerce: Flexibel & perfekt für WordPress-Fans
WooCommerce ist ein Plugin für WordPress – und damit ideal für alle, die bereits mit dem CMS arbeiten oder eine sehr individuelle Lösung suchen mit vielen Unterseiten abgesehen vom eigentlichen Shop. Es eignet sich besonders für kleine bis große Shops mit besonderen Anforderungen an Design, Content und SEO.
- Hohe Flexibilität & Erweiterbarkeit
- Große Entwickler-Community
- Ideal für Content-getriebene Shops
- Hosting & Sicherheit müssen selbst organisiert werden
- Technischer Wartungsaufwand
Wann lohnt sich WooCommerce?
Wenn ihr eine bestehende WordPress-Website habt, individuelle Funktionen braucht und bereit seid, ein wenig technisches Know-how (oder einen Wartungsvertrag) mitzubringen.
Shopify: Schnell, schick und einfach zu bedienen
Shopify ist ein geschlossenes System aus der Cloud. Ideal für alle, die schnell starten wollen, keine eigene Server-Infrastruktur betreuen möchten und einen schlanken, funktionierenden Shop suchen.
- Keine Installation, Hosting oder Updates notwendig
- Perfekt für Einsteiger und Startups
- Hohe monatliche Gebühren
- Eingeschränkte Gestaltungsfreiheit bei bestimmten Funktionen
Wann lohnt sich Shopify?
Wenn ihr schnell starten wollt, keine besonderen Sonderfunktionen braucht und euch auf Produktverkauf & Marketing konzentrieren wollt, ohne euch um Technik zu kümmern.
Weitere Systeme im Schnellcheck
System | Für wen geeignet | Besonderheiten |
---|---|---|
Shopware | Mittelstand & skalierbare Projekte | Made in Germany, sehr anpassbar |
Wix | Einsteiger mit kleiner Produktpalette | Einfacher Editor, beschränkter Umfang |
Jimdo | Mini-Shops mit wenigen Artikeln | Schnell & günstig, aber kaum flexibel |
Magento | Großprojekte & internationale Shops | Sehr leistungsfähig, aber teuer & komplex |
Lasst euch bei der Systemwahl beraten – und entscheidet nicht allein nach dem Namen. Was für andere passt, muss nicht automatisch zu eurem Businessmodell passen.
Was kostet es, einen professionellen Onlineshop erstellen zu lassen?
Die schlechte Nachricht zuerst: Eine pauschale Antwort gibt’s nicht. Die gute Nachricht: Wir geben euch eine realistische Orientierung, was ihr bei einer professionellen Umsetzung durch eine Agentur oder einen Freelancer erwarten könnt – und welche Faktoren den Preis beeinflussen.
Freelancer: Günstiger Einstieg, aber begrenzte Kapazitäten
Wenn euer Projekt überschaubar ist und ihr selbst einiges beisteuern könnt, kann ein erfahrener Freelancer die richtige Wahl sein.
Rechnet hier mit:
Einmaligen Kosten ab ca. 1.500 €
Oft ohne strategische Beratung oder Nachbetreuung
Abhängig von einzelnen Personen – Ausfallrisiko inklusive
Für kleine Shops mit klaren Anforderungen kann das funktionieren – aber sobald Design, Konzeption und Skalierbarkeit wichtig werden, stoßen viele Freelancer an Grenzen.
Agentur: Höherer Preis, aber umfassende Leistung
Eine Agentur bringt ein Team aus Entwicklern, Designern, Konzeptern und Projektmanagern mit. Das schlägt sich im Preis nieder, zahlt sich aber langfristig aus – vor allem, wenn ihr professionell auftreten und wachsen wollt.
Preisspanne: 3.000 – 20.000 € einmalig
Abhängig von Umfang, Design, Funktionen und Content-Aufwand
Inklusive Strategie, SEO-Basis, Technik und Support
Wichtig: Nicht nur die Shop-Umsetzung zählt. Auch Beratung, Workshops, Zielgruppenanalyse oder Anbindungen an ERP/CRM-Systeme erhöhen den Aufwand – und damit den Preis.
Laufende Kosten nicht vergessen
Auch nach dem Launch entstehen Kosten, z. B.:
Hosting & Domain (ab ca. 10 €/Monat)
Wartung & Sicherheitsupdates (je nach System ca. 50–200 €/Monat)
Erweiterungen, neue Funktionen, Support
Je nach Shopsystem (z. B. Shopify) kommen auch monatliche Nutzungsgebühren hinzu – etwa 30 bis 300 € je nach Plan.
Ein günstiger Einstieg kann teuer werden, wenn später alles neu gedacht werden muss. Investiert lieber gleich in ein System, das zu euren langfristigen Zielen passt.
Ablauf: So läuft ein Shop-Projekt mit Agentur ab
Ein professionelles Shop-Projekt folgt keinem starren Muster – aber die meisten Agenturen orientieren sich an bewährten Phasen. Das gibt euch als Kunde Orientierung, schafft Transparenz und hilft, Zeit- und Kostenrahmen realistisch einzuschätzen.
- Kickoff & Zielklärung
- Konzeption & Wireframing
- Design
- Technische Umsetzung
- Testing
- Livegang
Ein strukturierter Ablauf sorgt für weniger Stress auf beiden Seiten – fragt eure Agentur nach einem klaren Zeitplan und Meilensteinen und kommuniziert von Anfang an spezifische Deadlines, die eingehalten müssen.
Checkliste: Was ihr als Kunde vorbereiten müsst
Egal ob WooCommerce, Shopify oder ein anderes System – ohne eure Zuarbeit kann keine Agentur euren Onlineshop professionell umsetzen. Damit ihr den Überblick behaltet, haben wir hier die wichtigsten Punkte in einer kompakten Checkliste zusammengefasst:
Inhalte & Produktdaten
- Produktbeschreibungen, Preise, Varianten
- Produktbilder in hoher Auflösung
- Kategorien & ggf. Filterwünsche
- Informationen über das Unternehmen (Firmenpräsentation, Stichpunkte o.Ä.)
Rechtliche Dokumente
- DSGVO-konforme Datenschutzerklärung
- AGB, Widerrufsbelehrung, Impressum
- Hinweis zu Cookies / Consent-Tool
Ziele & Zielgruppen
- Was wollt ihr mit dem Shop erreichen?
- Wer ist eure Zielgruppe – und wie tickt sie?
- Gibt es Wettbewerber, an denen ihr euch orientiert?
Design-Vorgaben & Wünsche
- Corporate Identity / Corporate Design
- Design-Referenzen oder No-Gos
Technische Vorgaben & Funktionen
- Gewünschte Zahlungsmethoden
- Versandarten & -kosten
- Anbindung an Drittsysteme (z. B. ERP, CRM, Newsletter)
- SEO-Vorgaben, Tracking, Cookie-Tools
Merkt euch: Alles, was nicht „Standard“ ist, sollte gleich zu Projektbeginn kommuniziert werden. Bei vielen der oben genannten Punkte kann euch eure Agentur helfen. Sollten Unterlagen wie ein Corporate Design noch nicht vorhanden sein, sollten diese vor dem Start eures E-Commerce Projektes erstellt werden.
Fazit: Onlineshop erstellen lassen
Einen Onlineshop erstellen zu lassen ist für viele Unternehmen der wichtigste Schritt in Richtung digitaler Vertrieb. Aber: Der Erfolg hängt nicht allein von der Agentur ab – sondern auch davon, wie gut ihr als Kunde vorbereitet seid. Wer Ziele klar formuliert, Inhalte liefert und Anforderungen offen kommuniziert, schafft die Grundlage für eine reibungslose Zusammenarbeit und ein Ergebnis, das langfristig funktioniert.
Ob WooCommerce, Shopify oder ein anderes System: Die Wahl des Shopsystems sollte zu eurem Geschäftsmodell passen – nicht umgekehrt. Eine erfahrene Agentur wird euch nicht nur technisch beraten, sondern auch strategisch begleiten.
Investiert lieber einmal sinnvoll, statt zweimal halbherzig. Denn ein Onlineshop ist mehr als nur ein digitales Schaufenster – er ist euer wichtigstes Verkaufstool im Netz.